Wie angekündigt habe ich heute also den Game Boy komplett zerlegt und gereinigt. Dabei haben leider die Klebereste auf dem Bildschirm mit dem Wasser reagiert und äußerst hässliche Flecken hinterlassen. Da die Scheibe eh zerkratzt ist, dachte ich mir, drängt sich der Wechsel ohnehin auf; Und bei diesem Stichwort hatte ich die erlösende Idee: Kratzschutzfolie, wie man sie beispielsweise auf die Fenster der öffentlichen Verkehrsmittel aufträgt, könnte ein passender Ersatz sein. Diese Geschichte werde ich aber wohl erst zum Schluss in Angriff nehmen.
Ansonsten habe ich alle Teile schön mit einer alten Zahnbürste abgeschrubbt. Leider war ich teilweise etwas zu ruppig. So habe ich bei dem Gummilappen, der sich hinter dem Steuerkreuz verborgen hat, einen Nippel abgerissen. Wie nennt man dieses Ding eigentlich wirklich? Zum Glück habe ich ja rechtzeitig für Ersatz gesorgt. Nur leider hilft mir der zweite Game Boy bei meinem nächsten Missgeschick nicht mehr weiter, denn das Teil war nicht dabei. Ich habe von der Batteriefachabdeckung eine der beiden Nasen abgebrochen, die die Klappe auf Position halten sollen. Die Klappe hält zwar noch immer, allerdings quält mich der Gedanke an das fehlende Stück.
Habt ihr eine Idee wie ich die Sache möglichst sauber wieder ins Lot bringe? Wieder ankleben fällt aus, da der Schniepel wahrscheinlich den Abfluss hinab gewandert ist. Macht der Einsatz von Spachtelmasse oder ähnlichem Sinn, oder ist das nachzubildende Teil zu filigran und zu stark beansprucht?
Außerdem scheint irgendwann mal eine Batterie ausgelaufen zu sein. Alle Bleche um das Batteriefach herum sind hässlich angegangen. Wie bekomme ich das Metall wieder sauber?
Im Übrigen kann ich nur von der Verwendung des Meister Prober Schmutzradierers abraten; Zumindest was vergilbtes Plastik angeht – dieses wird, entgegen vieler positiver Berichte aus dem Internet, definitiv nicht heller. Ich habe fast einen ganzen Radierer wegradiert, ohne irgendeine Veränderung am Material. Nun ja, eigentlich hatte ich ja eh beschlossen das Gehäuse zu lackieren.
Angespornt von den ersten (Miss-)Erfolgen wollte ich dann auch gleich beginnen die Beleuchtung einzubauen. Zwar fehlen mir noch immer Kabel, zumindest wollte ich aber die vorbereitenden Arbeiten beenden. Unter anderem habe ich heute das erste Mal in meinem Leben gelötet und bin mit dem Ergebnis sogar fast zufrieden; Eine Stelle ist etwas knubbelig geworden.
Leider ist das nicht mein größtes Problem: Als ich den Schrumpfschlauch schrumpfen ließ musste ich irgendwann feststellen, dass der Schrumpfschlauch nicht weiter schrumpfen wollte. Davon abgesehen war er eh zu kurz. Also habe ich den Lötkolben noch einmal angeheizt, die beiden Drähte getrennt und schon war es geschehen. Beim Zurückbiegen eines der Drähte brach er - genau an der Kante des Kunststoffs. Fantastisch!
Wozu hat man denn einen Dremel!? Einfach zwei bis drei Millimeter vom noch steckenden Draht freilegen und mit dem abgebrochenen Stück verlöten, oder? Also das Graviermesser eingesetzt, die Maschine angeworfen und festgestellt, dass der Kopf zu groß ist. Ein kleineres Werkzeug habe ich bis dato nicht gebraucht und demzufolge auch nicht zu Hause. Falls ihr keine bessere Idee habt, werde ich also morgen nach der Arbeit in den Baumarkt stiefeln und ein Set Aufsätze kaufen.
Nach dieser Tragödie hatte ich dann vorerst keine Lust mehr nocht mehr zu zerstören.