Sega Dreamcast [Bearbeiten]
Der Dreamcast von Sega erlaubt das Abspielen von CD-Rs auch ohne MOD-Chip oder sonstigen Umbauten dank der Kompatibilität der Hardware zum MIL-CD-Format. Aufgrund dieser Eigenheit (und der leistungsfähigen 128-bit-Hardware) hat sich eine vitale Szene von Enthusiasten zusammengefunden, die bislang knapp an die eintausend Programme entwickelt und kostenlos ins Netz gestellt hat.
Diese Programme werden meist als einfache Dateien („Plain Files“, werden beispielsweise mittels des Windows-basierten BootDreams auf CD-R gebrannt) oder als vollständige CDs im Format Disc Juggler CDI angeboten. Ein weiteres gebräuchliches Format sind sogenannte SBIs (SBI für „Selfboot Inducer“), das es erlaubt, mehrere Programme auf eine CD zu brennen.
Die Bandbreite veröffentlichter Software reicht von Portierungen zahlloser Emulatoren von frühen 8-bit-Computern zu 16-Bit- und 32-Bit-Konsolen, über Multimedia-Applikationen, bis hin zu aufwändigen Originalentwicklungen wie beispielsweise Alice Dreams oder Drill.
Mehr als 99 % dieser Veröffentlichungen sind völlig legal mittels der freien Software-Bibliothek KallistiOS entwickelt worden. Im Gegensatz zur Xbox wurden offizielle Entwicklerkits nur in einer Handvoll der frühesten Veröffentlichungen verwendet, beispielsweise in QuakeDC aus dem Jahr 2000, das auf WinCE basiert.
Die Verwendung von KallistiOS und der Austausch des benötigten Bootsektors (IP.BIN) durch eine gleichwertige und legale Ersatzdatei (geschrieben von LiENUS und veröffentlicht am 15. Januar 2002) ermöglichte auch kommerzielle Veröffentlichungen von Spielen wie Feet of Fury (2003), Inhabitants, Maquipai (beide 2005), Cool Herders (2006) oder Last Hope (2007) für Dreamcast über die unabhängigen Labels GOAT Store Publishing und redspotgames. Die Veröffentlichung von Cool Herders ermöglichte es den Entwicklern Harmless Lion Studios eine Portierung des Spiels auf Nintendo DS über Alten8 zu vertreiben.
Quelle